Wir brauchen unsere Post!

@Peter Lischnewski

17. September 2021

Mit Bestürzen haben viele Bürger unserer Stadt aufgenommen, dass die Postfiliale am Hafnermarkt im Frühjahr nächstes Jahr geschlossen werden soll. Für Stadt- und Kreisrätin & 1. Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Bianca Bauer war das Anlass, mit einer stadtweiten Unterschriftenaktion Widerstand gegen die Schließung zu organisieren.

„Es braucht viele Bürger, die diese Aktion unterstützen, wenn etwas erreicht werden soll. Man kann das nicht so einfach hinnehmen! Wenn man nichts tut, wird sich an der Entscheidung nichts mehr ändern und das wäre für unsere belebte Stadt eine Katastrophe“, so die Stadträtin.

Seit Beginn der Unterschriftensammlung steht bei ihr das Telefon nicht mehr still.

Bianca Bauer nie gedacht, dass das allgemeine Interesse an dem Erhalt unserer Post wirklich so immens groß ist.

So ist es wahrscheinlich, dass nach den bisher 3 Terminen noch mindestens ein weiterer folgen wird. Tatkräftige Unterstützung erhält sie von Mitgliedern des Ortsvereins.Sogar eine Passantin hat sich spontan bereit erklärt mitzumachen.

Ca. 1300 Unterschriften sind bisher etwa zusammen gekommen und es werden täglich mehr.

Tatsächlich ist es so dass die Post nach der Post-Universaldienstleistungsverordnung, kurz PUDLV auch eine gewisse Verantwortung den Bürgern gegenüber hat. So steht im §2, dass Städte ab 4000 Einwohnern in zusammenhängend bebauten Gebieten eine Postfiliale im Umkreis von 2km haben müssen.

Das wäre nach der Schließung nicht mehr für alle Bürger der Fall. Viele ältere Bürger z.B. aus der Ostvorstadt müssten dann in die Postagentur im Kaufland am anderen Ende der Stadt. Für diese Mitbürger stellt sich zudem auch die Frage, wie sie ohne eigenen PKW dort hinkommen sollen. Es gibt derzeit, außer dem Seenland Express am Wochenende, keinen ÖPNV, welcher regelmäßig diese Strecke bedient.

Außerdem würde sich auch unsere Innenstadt merklich verändern. Viele Menschen verbinden Ihren Besuch bei der Post mit Einkäufen am Marktplatz oder umgekehrt und anschließendem Besuch in einem Kaffee oder einer Eisdiele. Eine Postschließung würden somit auch die Einzelhändler und Gastronomiebetriebe am Marktplatz zu spüren bekommen.

Dabei ist es doch gerade auch derzeit wichtig, diese am Marktplatz und Umgebung zu stärken! Auch eine weitere Agentur, welche vielleicht in der Peripherie, zum Beispiel in einem weiteren Supermarkt, eröffnet werden könnte, kann die Postfiliale am Marktplatz nicht ersetzen!

Nach **§5* ist jedermann berechtigt, Maßnahmen zur Sicherstellung der genannten Qualitätsvorgaben bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen anzuregen. Diese wiederum ist verpflichtet, auf die Eingabe zu antworten.

Mit den gesammelten Unterschriften kann der Gunzenhäuser Bürgermeister in Gesprächen mit der Deutschen Post AG, welche laut PUDLV mindestens 10 Wochen vor Schließung geführt werden müssen, glaubhaft und überzeugend darstellen, dass die Gunzenhäuser Bürger Ihre Postfiliale erhalten wollen.

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