Radentscheid Bayern
Bereits 2017 wurde von der Staatsregierung versprochen, den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2025 von 10-20% zu verdoppeln. Das Ergebnis nach 5 Jahren mit einer Steigerung auf lediglich 11% , zeigt jedoch deutlich, dass das gesetzte Ziel nicht so einfach erreicht werden wird.
Der SPD Ortsverein beschäftigt sich seit langem mit dieser Problematik und sucht Lösungen, wie die Situation im Stadtverkehr aber auch im Umland von Gunzenhausen für Radfahrer verbessert werden kann. Die Sicherheit und Fahrradfreundlichkeit im Stadtgebiet soll gesteigert werden und ein Alltagsradwegenetz zwischen den Ortsteilen aber auch den umliegenden Dörfern muss geschaffen werden kann. Diese sind bisher oft schlecht oder garnicht ausgebaut. Oftmals gibt es nur Verbindungen über Feldwege oder Landstraßen. Letztere bergen zusätzlich Gefahren durch überholenden Schwerlastverkehr oder zu schnell fahrende Fahrzeuge. Für die erfolgreiche Steigerung und damit Zunahme des Radverkehrs sind aber auch weitere Faktoren wichtig. So gestaltet sich die Mitnahme der Fahrräder hier vor Ort nicht immer ganz einfach: Jeder muss sich zuerst informieren, ob bei der gewünschten Zugverbindung die Mitnahme von Fahrrädern möglich ist und manchmal muss dies sogar angemeldet werden. In diesem Sommer wurde es aufgrund des 9 Euro Tickes durch überfüllte Züge zusätzlich erschwert und oft sogar unmöglich. Eine Mitnahme von Fahrrädern in Bussen ist im Stadtgebiet nicht möglich und mit dem Seenlandexpress an Feiertagen und am Wochenende muss dies ebenfalls angemeldet werden.
Die Stadt Gunzenhausen hat in den letzten Jahren außerdem zahlreiche optisch sehr ansprechende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen - dies ist aus Sicht des SPD Ortsverbandes ausdrücklich zu begrüßen.
„Die bestehenden Fahradboxen in der Stadt Gunzenhausen stehen allerdings aus unserer Sicht hinter der Touristik-Information an der falschen Stelle und sollten einen höher frequentierten Platz bekommen“, so Manuel Birnmeyer, stellv. Vereinsvorsitzender. Weitere Unterstellmöglichkeiten mit Lademöglichkeiten für E-Bikes müssen dringend geschaffen werden. Man sollte hierbei auch die Zunahme der Lastenräder nicht aus den Augen verlieren.
Das Bündnis Volksbegehren „Radentscheid Bayern“ wird getragen vom ADFC und VCD Landesverband Bayern. Als Bündnispartner haben sich der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und fünf Landesverbände politischer Parteien (SPD, Grüne-Bayern.de, ÖDP, Die Linke, Volt) angeschlossen.
Die Ziele des Radentscheid für ganz Bayern sind die Schaffung eines sicheren und komfortableren Radwegenetzes, eine Erhöhung des Radverkehrs auf 25% bis 2030, die Förderung des Umweltverbunds, mehr Radschnellverbindungen, die Vision Zero im Straßenverkehr sowie eine sorgfältig abgewogene Flächenversiegelung.
In der letzten Sitzung wurde sich im Ortsverband dafür ausgesprochen, auch hier vor Ort aktiv zu werden und die Bürger entsprechend über den Radentscheid zu informieren und die Möglichkeit anzubieten, sich dem Radentscheid anzuschließen und den Entscheid zu unterstützen. Alle Bürger können Sich dazu auf der Webseite Radentscheid-Bayern.deinformieren.
„Jede Kommune muss Ihren Beitrag leisten - in Gunzenhausen sind wir auf einem sehr guten Weg. Aber es gibt immer einen Weg nach oben“, so die Vorsitzende des SPD Ortsvereins Gunzenhausen, Bianca Bauer.
Den Mitgliedern des Ortsverbandes ist es aber auch wichtig, den Fahrradfahrern ins Bewusstsein zu rücken, dass bei aller Fahrradfreundlichkeit - auch sie Rücksicht nehmen müssen - in einer verkehrsberuhigter Straße gilt Schritttempo für alle Verkehrsteilnehmer.
Wenn Du den Radentscheid ebenfalls unterstützen möchtest, dann findest Du weitere Informationen und Sammelstellen für die Listen hier: Radentscheid Bayern