Gesamtverkehrskonzept gefordert

Blick in die Weißenburger Straße
Bianca Bauer

01. April 2023

Die Unterschriftensammlung der Anwohner und die Bürgerversammlung haben ganz eindeutig gezeigt, dass die Bürger in der Weißenburger Straße keine Einbahnstraße haben wollen. Mit dieser Thematik haben sich die Mitglieder der SPD Stadtratsfraktion nun erneut beschäftigt.

Sie sind sich in vielen Punkten einig: Um Verkehr zu reduzieren muss der Gesamtverkehr in der Stadt betrachtet werden. Nach Zahlen der Machbarkeitsstudie fahren derzeit rund 40% des gesamten Verkehrs nur durch die Stadt und eben auch durch die Weißenburger Straße, obwohl dies eigentlich nicht nötig wäre. Für die Genossen wäre es ein erster Schritt, diesen Durchfahrtsverkehr möglichst unattraktiv und an anderer Stelle attraktiver zu gestalten. Erreicht werden könne dies durch die Neugestaltung der B13 So würde der Verkehr nicht nur in einer Straße sinken, sondern auch andere vielbefahrene Straßen würden davon profitieren. Das man nicht warten müsse, bis hier der Bund aktiv werde, ist sich Daniel Hinderks sicher. „ Durch eine Neuregelung der Verkehrsführung mit geänderter Vorfahrtsregelung im Bereich der Kreuzung Schäupeleinsmühle, Abzweig Unterwurmbach und Kreuzung Karosseriebau Ulrich mit der gegenüberliegenden Tankstelle, könnte hier ein durchgängiger und reibungsloser Verkehr erreicht werden. Der Einfädelbereich müsse fallen um den Verkehrsfluß flüssig zu halten. Als positiver Nebeneffekt würden viele Autofahrer auch den Ortsteil Unterwurmbach über die B466 umfahren und ebenso in die andere Richtung. Dies hätte folglich auch eine Entlastung der Hauptstraße Unterwurmbach zur Folge, die mit

6000 Fahrzeugen pro Tag fast ein Hauptstraßenniveau der Stadt reicht. Erforderlich wären für diese erste Lösung lediglich neue Verkehrsschilder mit der neuen Verkehrsregelung. Dies könnte aber mit den zuständigen Stellen des Bundes abgeklärt und zügig, aber vor allem auch kostengünstig umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil wäre sicherlich, dass ein Neubau der B13 umgangen werden könnte und somit weiterer großflächiger Flächenfraß nicht notwendig wäre. Auch die Fahrradunterführung nach Unterwurmbach könnte unverändert bestehen bleiben und die Radwegeverbindung in den Ortsteil weiterhin gewährleisten. Als Ergänzung sieht die SPD die Einführung einer durchgängigen Zone 30 im Stadtgebiet um die Durchfahrt möglichst unattraktiv zu gestalten. Für Rettungskräfte in Notfallsituationen gilt das Tempolimit dann natürlich nicht, ergänzt Paul Pfeifer als Notfallsanitäter und Feuerwehrler. Mit solchen Maßnahmen wäre es möglich, mit wenig Aufwand und geringen finanziellen Mitteln einen Mehrwert für den gesamten Innenstadtbereich zu erreichen. Erst nach einer solchen Lösung kann und muss die Verkehrsführung in den einzelnen Hauptverkehrsstraßen erneut betrachtet werden und erst dann könne man weitere Maßnahmen zur Entlastung ergreifen. Eine Einbahnstraße auf 500m in der Weißenburger Straße macht deshalb aus Sicht der SPD derzeit keinen Sinn. Dies würde allenfalls für zusätzliches Chaos in den umliegenden Querstraßen sorgen. „Eine bauliche Umgestaltung der Weißenburger Straße würde immense Kosten verschlingen, was derzeit nicht zuletzt aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt

Gunzenhausen absolut nicht zu vertreten ist“, ergänzt Fraktionsvorsitzende Bianca Bauer. Im Hinblick auf den Neubau der Wohngebäude in der Weißenburger Straße schließt sich der Kreis, warum ausgerechnet hier eine Einbahnstraßenregelung greifen soll. Ebenso wie ein eventueller Verkauf des städtischen Gebäudes direkt gegenüber. Das hier die zukünftige Zufahrt geregelt werden soll, steht für die Genossen außer Frage. Auch die in der Machbarkeitsstudie vorgelegten Zahlen für die Radfahrer „ sind aufgrund der kurzen Zählungen“ wenig aussagekräftig und täuschen über den eigentlichen Sinn der geplanten Einbahnstraße hinweg. Die angepriesene Entschärfung der Situation am Saumarkt für Radfahrer mit einer Einbahnstraßenregelung wurde auch in der Machbarkeitsstudie nur unzureichend gelöst. Für Radfahrer aus der Weißenburger Straße kommend würde auch ein einseitiger Verkehr nach wie vor eine Gefahrenstelle darstellen. Eine Radwegeführung entlang der Altmühlauen wäre derzeit eine kostengünstige Möglichkeit, die für Radfahrer gefährliche Situation am Saumarkt schnell zu entschärfen. Die Weißenburger Straße ist zwar derzeit ein Verkehrsbrennpunkt, aber eben nur einer im Stadtgebiet. Auch die Bühringerstraße, die Bahnhofstraße und die Nürnberger Straße müssen in zukünftige Überlegungen zur Reduzierung von motorisiertem Verkehr und für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer mit einbezogen werden. Wir dürfen keine neuen Brennpunkte schaffen, um an einer Stelle zu entlasten, so die Fraktionsvorsitzende Bianca Bauer. Angela Schmidt fügt noch hinzu: Die Mobilitätswende ist derzeit in vollem Gange. Ein Wandel wird auch in Gunzenhausen weitreichende Folgen haben und der Verkehr

Wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Ein Gesamtkonzept für die gesamte Stadt wird deshalb unumgänglich sein.

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